JERORR
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Songs

Kurz gesagt …

Ich stamme aus Kasachstan, wie auch der Großteil der Russlanddeutschen. Doch als ich gerade einmal drei Jahre alt war, änderte das Schicksal unseren Weg: Wir zogen ins warme, sonnige und bergige Kirgisistan – ein Land, das für mich zur wahren und unvergesslichen Heimat wurde.
Gerade dort, zwischen majestätischen Bergen und blühenden Tälern, begegnete ich Irina – der Frau, die später nicht nur die Sängerin auf drei unserer «Sagraniza» – Alben wurde, sondern auch meine Ehefrau, meine Muse, meine Inspiration.

Meine Kindheit, wie bei so vielen, war eng mit der Musikschule verbunden: Akkordeon und Solfeggio waren meine ersten Schritte in die Welt der Musik.
Doch lange hielt ich es dort nicht aus – nach drei Jahren tauschte ich die Notenhefte gegen die Leidenschaft des Fußballplatzes. Und trotzdem blieb die Musik für immer in meinem Herzen: Ich lernte weiter mit dem Ohr, intuitiv, ohne Noten – und folge diesem Weg bis heute.
Man könnte sagen: ein halber Musiker, ein halber Fußballer – ich kenne die Noten, aber bedienen kann ich mich ihrer kaum.
Manchmal bedaure ich das, aber vielleicht ist es gerade diese kleine Unvollkommenheit, die meiner Musik ihre lebendige Seele verleiht.

1990 verließ unsere Familie die vertrauten Weiten der Heimat und zog in die Bundesrepublik Deutschland – von Heimat zu Heimat. Schon wenige Monate nach unserer Ankunft fand ich Arbeit und erfüllte mir ohne zu zögern einen alten Traum:
Ich kaufte mein erstes Musikinstrument – ein japanisches Keyboard mit Begleitautomatik.
Damit begann ein neues Kapitel meiner Geschichte:
Bald entstanden die ersten Lieder, erfüllt von Heimweh und der Sehnsucht nach dem Neuen, dem Unbekannten – Lieder, die später auf unseren Debütalben «Play» und «Sagraniza» erschienen.

Damals, an einem meiner Arbeitsplätze, führte mich das Schicksal mit Yahya Turk zusammen – ebenfalls ein begeisterter „Halbmusiker“, vielleicht gerade deshalb so echt und ehrlich.
Gemeinsam traten wir auf Firmenveranstaltungen auf, organisierten einige der ersten Diskotheken für russischsprachige Jugendliche in Deutschland, spielten auf Hochzeiten – und gründeten schließlich unser erstes kleines Studio. Hier entstanden unsere ersten Alben «Play» und «Es geht los».

Und die Jahre vergingen.

Doch die Jahre gingen ins Land.
Menschen veränderten sich, Wege trennten sich. Wir mussten unser gemeinsames Studio schließen, und jeder von uns ging seinen eigenen Weg.

Allein zurückgeblieben, ließ ich die Hände nicht sinken.
Mit Kopfhörern auf den Ohren, in einer bescheidenen Dreizimmerwohnung, bereitete ich meinen ersten vollständigen Album «Sagraniza» vor: Ich schrieb Musik, verfasste Texte, träumte. Aufnehmen mussten wir diesmal in einem fremden Studio – bei «Inline Production», denn unseren eigenen Aufnahmeraum gab es inzwischen nicht mehr.
Aber die Lieder – sie waren unsere. Unsere Stimme.

Zwei Jahre vergingen, und wir veröffentlichten unser zweites Album – «Sagraniza 2» – vollständig selbst aufgenommen und gestaltet. Wir wuchsen, wir lernten aus unseren Fehlern, wir glaubten.

Und dann kam die Zeit, in der sich alles wirklich zu drehen begann. Unser drittes Album «Sagraniza 3» produzierten wir bereits in unserem eigenen Studio.
Und die Menschen begannen zu kommen – Musiker, Freunde, Weggefährten – aus allen Ecken Deutschlands.

Das Studio wurde lebendig: In seinen Wänden wurden Alben aufgenommen – von bekannten russischsprachigen Gruppen ebenso wie von talentierten Träumern, deren Stimmen endlich gehört werden wollten.
Die Cover dieser Alben und die Lieder, die in diesen Mauern geboren wurden, kannst du hier sehen und hören – sie sind Teil unserer Geschichte geworden, Teil eines großen musikalischen Weges.

Als Musikgruppe

spielten und sangen wir weiter: auf Hochzeiten, Diskotheken und in unserem eigenen kleinen Musik-Diskobar.
Wir standen Schulter an Schulter mit den Stars der russischen Pop-Szene – und das zu einer Zeit, als es in Deutschland fast mehr russische Künstler gab als Gurken auf den Beeten im Hochsommer.
Wir traten auf Konzertbühnen, auf rauschenden Hochzeiten und Geburtstagsfeiern in der ganzen Bundesrepublik auf – brachten unsere Musik dorthin, wo sie erwartet wurde, wo Menschen sie hören wollten.

Diese Auftritte waren für uns eine unbezahlbare Gelegenheit:
unsere neuen Lieder live zu zeigen, sie direkt mit den Menschen zu teilen – und natürlich auch unsere CDs zu verbreiten, in die wir jedes Mal ein Stück unserer Seele legten.

Doch bald begannen andere Zeiten …

Unsere Alben wurden von Händlern und fliegenden Verkäufern kopiert und weiterverkauft. Unsere Lieder verbreiteten sich im Internet wie Fliegen im Frühling: schnell, rücksichtslos – in der schrecklichen, rauen Qualität der allerersten MP3-Dateien, die bis heute durch die entlegensten Winkel des World Wide Web geistern.

Kurz gesagt: Полный аллес! – wie wir Russlanddeutschen hier oft scherzhaft sagen.

Was kommen musste, kam: Studioarbeit, die ohnehin schon für fast sklavische Preise angeboten wurde, verlor völlig an Wert.
Die CDs verloren ebenfalls an Bedeutung – und mit ihnen die immense Arbeit, die in jedem Lied, in jeder einzelnen Zeile steckte.

Und das Studio?

Im Jahr 2004 stellte unser Studio JERORR aus vielerlei Gründen seine Arbeit ein. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir über 15 Gruppen und 35 Alben produziert – Soloprojekte, Sampler, Gemeinschaftswerke. Hinter diesen Zahlen standen Hunderte aufgenommener, aber nie veröffentlichter Tracks, eine Unmenge an Ideen und Entwürfen, die als Skizzen auf Papier oder als vergessene Dateien auf alten Festplatten geblieben sind.
All diese Werke – kleine Welten, denen es nie vergönnt war, das Licht der musikalischen Welt zu erblicken.

Nach 2004 erschien kein einziges Album mehr, kein neues Lied.
Die Musik verstummte.
Und das blieb lange so… Fast eine Ewigkeit… Fast zwanzig Jahre.

Doch in letzter Zeit – ganz leise, fast flüsternd – berühre ich wieder die Tasten. Manchmal, an regnerischen deutschen Abenden, wenn die Sehnsucht kommt, wenn das Herz ruft…
Dann weinen unsere drei geliebten Akkorde – zaghaft, vorsichtig, aber mit der gleichen Aufrichtigkeit wie einst.
Nur die Stimme trägt heute einen Hauch von eingelagertem Staub und vergangener Zeit.

Was daraus entsteht – bescheiden, langsam, aber lebendig – werde ich hier mit dir teilen.
Damit du hören, fühlen und vielleicht auch beurteilen kannst.
Nur bitte – nicht zu streng!

Nun ja… so ist es eben.

Danke dir für dein Interesse.
Und wenn du magst – schau einfach mal wieder vorbei.

Dein Alexander Merkel

JERORR
HEUTE.

Seit dem Jahr 2000, beginnend mit dem Album «Sagraniza 4»,  besteht die Gruppe JERORR nur noch aus einer einzigen Person.
Texter, Komponist, Arrangeur, Fotograf und – man möge es mir verzeihen – ein wenig auch Designer: dein ergebener Diener, Alexander Merkel.

Auch das Studio JERORR besteht heute aus nur einem einzigen Allrounder.
Ja, genau – wieder einmal aus mir, Alexander Merkel.

So sieht es aus: ohne großen äußeren Glanz, ohne scheinbare Buntheit.
Aber das, was da ist, ist wirklich mein eigenes – und niemand kann es mir mehr nehmen.
Alles Beste, alles, was mit Liebe, Mühe und Glaube geboren wurde, findest du genau hier – hinter diesem einen Knopf.

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